Wölfe
Ich mag nicht nur Katzen und Raubkatzen besonders gerne... Ich finde auch Wölfe wirklich schöne Tiere! Und Huskys auch, weil sie irgendwie noch wolfsähnlich aussehen und dabei erst noch so schöne Augen haben (zumindest die ich bislang gesehen habe)...
Selber hatte ich ja als Kind aber "nur" einen Dackel - für einen Husky oder Schäferhund wäre unser Garten wohl sowieso etwas zu klein gewesen und bei dem Auslauf, den ein grosser Hund nunmal braucht, wären meine Eltern wohl ein klein wenig überfordert gewesen, auch wenn sie immer gern spazieren sind... (Was denn, hätte etwa ich jeden Tag stundenlang spazieren gehen sollen? Hehehe, ihr kennt mich wohl nicht - wo ich doch die Faulheit in Person bin! ;-)
Okay.
Anno dazumal, hatte ich hier etliche Links über Wölfe und Werwölfe gesammelt, doch inzwischen laufen die meisten ins Leere, c'est la vie.
Alle Hunde stammen ursprünglich vom Wolf ab, nicht nur Schäferhunde und ähnliche Grössen, sondern auch mein Dackel und sogar kleine Schosshündchen...
Eines Tages hat wohl eine Frau mal einen verwaisten Wolfswelpen gefunden und an ihrer Brust gesäugt - damit begann die Domestizierung zum Haustier (zum "besten Freund des Menschen")...
Zugegeben, Anubis ist eigentlich ein Schakal... aber, hey, ist das nicht wolfsähnlich genug?
Thumbs oben aus meiner Ancient Orient Collection auf DeviantART!
Aber irgendwann war der wildlebende Wolf meist nur noch der "böse Wolf"... Man denke nur an Rotkäppchen oder den Wolf und die sieben Geisslein... Und von Werwölfen ganz zu schweigen...
Allerdings gab es nicht nur böse Wölfe!
Man denke nur an Romulus und Remus, die der Sage nach von einer wilden Wölfin gesäugt worden waren... Oder an Mogli, der im Dschungel(buch) von Wölfen aufgezogen worden ist... ;-)
Jedenfalls üben Wölfe auf viele Menschen immer noch eine grosse Faszination aus, auch wenn in unserer zivilisierten Welt kaum noch jemand jemals einen Wolf heulen hört... *heuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuul*
Hier noch ein paar Fabeln über den Wolf, Meister Isegrim...
Streit und Versöhnung
Lange Jahre hatten der Wolf und der Bär in Frieden gelebt. Doch nun war zwischen ihnen Streit ausgebrochen. Es ging darum, wer der König im Wald sei.
Der Hase besuchte nun den Wolf jeden Tag, schmeichelte ihm, huldigte ihm als dem König des Waldes und spottete über den Bären. Sah er aber den Bären rief er ihm Schimpfworte zu und pries den Wolf. Er kam sich sehr wichtig vor durch die Bekanntschaft zum Wolf.
Eines Tages nun kam der Bär zum Wolf und sprach:
"Warum machen wir uns gegenseitig das Leben schwer? Wir haben kaum mehr Zeit das Leben zu geniessen und in der Sonne zu liegen. Lasst uns den Wald aufteilen: Rechts des Baches sei Dein Reich und links davon meines!"
Der Wolf nickte: "Eine gute Idee. Ich dachte schon das gleiche. Seien wir von nun an Freunde!"
Und sie umarmten sich.
"Weisst Du was?" sagte der Wolf. "Wir sollten unsere neue Freundschaft mit einem Festmahl feiern. Gleich kommt der Hase zu Besuch. Fressen wir ihn!"
Das Lamm und der Wolf
Ein Lämmchen löschte an einem Bache seinen Durst. Fern von ihm, aber näher der Quelle, tat ein Wolf das gleiche. Kaum erblickte er das Lämmchen, so schrie er:
"Warum trübst du mir das Wasser, das ich trinken will?"
"Wie wäre das möglich", erwiderte schüchtern das Lämmchen, "ich stehe hier unten und du so weit oben; das Wasser fließt ja von dir zu mir; glaube mir, es kam mir nie in den Sinn, dir etwas Böses zu tun!"
"Ei, sieh doch! Du machst es gerade, wie dein Vater vor sechs Monaten; ich erinnere mich noch sehr wohl, daß auch du dabei warst, aber glücklich entkamst, als ich ihm für sein Schmähen das Fell abzog!"
"Ach, Herr!" flehte das zitternde Lämmchen, "ich bin ja erst vier Wochen alt und kannte meinen Vater gar nicht, so lange ist er schon tot; wie soll ich denn für ihn büßen."
"Du Unverschämter!" so endigt der Wolf mit erheuchelter Wut, indem er die Zähne fletschte. "Tot oder nicht tot, weiß ich doch, daß euer ganzes Geschlecht mich hasset, und dafür muß ich mich rächen."
Ohne weitere Umstände zu machen, zerriß er das Lämmchen und verschlang es.
Das Gewissen regt sich selbst bei dem größten Bösewichte; er sucht doch nach Vorwand, um dasselbe damit bei Begebung seiner Schlechtigkeiten zu beschwichtigen.
Die Geschichte des alten Wolfs
Der böse Wolf war zu Jahren gekommen und faßte den gleißenden Entschluß, mit den Schäfern auf einem gütlichen Fuß zu leben. Er machte sich also auf und kam zu dem Schäfer, dessen Horden seiner Höhle die nächsten waren.
»Schäfer«, sprach er, »du nennst mich den blutgierigen Räuber, der ich doch wirklich nicht bin. Freilich muß ich mich an deine Schafe halten, wenn mich hungert; denn Hunger tut weh. Schütze mich nur vor dem Hunger; mache mich nur satt, und du sollst mit mir recht wohl zufrieden sein. Denn ich bin wirklich das zahmste, sanftmütigste Tier, wenn ich satt bin.« - »Wenn du satt bist? Das kann wohl sein«, versetzte der Schäfer. »Aber wann bist du denn satt? Du und der Geiz werden es nie! Geh deinen Weg!«
Der abgewiesene Wolf kam zu einem zweiten Schäfer. »Du weißt, Schäfer«, war seine Anrede, »daß ich dir das Jahr durch manches Schaf würgen könnte. Willst du mir überhaupt jedes Jahr sechs Schafe geben, so bin ich zufrieden. Du kannst alsdann sicher schlafen und die Hunde ohne Bedenken abschaffen.« - »Sechs Schafe?« sprach der Schäfer. »Das ist ja eine ganze Herde!« - »Nun, weil du es bist, so will ich mich mit fünfen begnügen«, sagte der Wolf. - »Du scherzest; fünf Schafe! Mehr als fünf Schafe opfre ich kaum im ganzen Jahre dem Pan.« - »Auch nicht viere?« fragte der Wolf weiter, und der Schäfer schüttelte spöttisch den Kopf. »Drei? - Zwei?« - »Nicht ein einziges«, fiel endlich der Bescheid. Denn es wäre ja wohl töricht, wenn ich mich einem Feinde zinsbar machte, vor welchem ich mich durch meine Wachsamkeit sichere kann.«
»Aller guten Dinge sind drei«, dachte der Wolf und kam zu einem dritten Schäfer. »Es geht mir recht nahe«, sprach er, »daß ich unter euch Schäfern als das grausamste, gewissenloseste Tier verschrien bin. Dir, Montan, will ich jetzt beweisen, wie unrecht man mir tut. Gib mir jährlich ein Schaf, so soll deine Herde in jenem Walde, den niemand unsicher macht als ich, frei und unbeschädigt weiden dürfen. Ein Schaf? Welche Kleinigkeit! Könnte ich großmütiger, könnte ich uneigennütziger handeln? - Du lachst, Schäfer? Worüber lachst du denn?« - »O über nichts! Aber wie alt bist du, guter Freund?« sprach der Schäfer. - »Was geht dich mein Alter an? Immer noch alt genug, dir deine liebsten Lämmer zu würgen.« - »Erzürne dich nicht, alter Isegrim! Es tut mir leid, daß du mit deinem Vorschlage einige Jahre zu spät kommst. Deine ausgerissenen Zähne verraten dich. Du spielst den Uneigennützigen, bloß, um dich desto gemächlicher, mit desto weniger Gefahr nähren zu können.«
Der Wolf ward ärgerlich, faßte sich aber doch und ging zu dem vierten Schäfer. Diesem war eben sein treuer Hund gestorben, und der Wolf machte sich den Umstand zunutze. »Schäfer«, sprach er, »ich habe mich mit meinen Brüdern im Walde veruneinigt und so, daß ich mich in Ewigkeit nicht wieder mit ihnen aussöhnen werde. Du weißt, wieviel du von ihnen zu fürchten hast! Wenn du mich aber anstatt deines verstorbenen Hundes in Dienste nehmen willst, so stehe ich dir dafür, daß sie keines deiner Schafe auch nur scheel ansehen sollen.« - »Du willst sie also«, versetzte der Schäfer, »gegen deine Brüder im Walde beschützen?« - »Was meine ich denn sonst? Freilich.« - »Das wäre nicht übel! Aber wenn ich dich nun in meine Horde einnähme, sage mir doch, wer sollte alsdann meine armen Schafe gegen dich beschützen? Einen Dieb ins Haus nehmen, um vor den Dieben außer dem Hause sicher zu sein, das halten wir Menschen . . . « - »Ich höre schon«, sagte der Wolf, »du fängst an zu moralisieren. Lebe wohl!«
»Wäre ich nicht so alt!« knirschte der Wolf. »Aber ich muß mich leider in die Zeit schicken.« Und so kam er zu dem fünften Schäfer.
»Kennst du mich, Schäfer?« fragte der Wolf. - »Deinesgleichen wenigstens kenne ich«, versetzte der Schäfer. - »Meinesgleichen? Daran zweifle ich sehr. Ich bin ein so sonderbarer Wolf, daß ich deiner und aller Schäfer Freundschaft wohl wert bin.« - »Und wie sonderbar bist du denn?« - »Ich könnte kein lebendiges Schaf würgen und fressen, und wenn es mir das Leben kosten sollte. Ich nähre mich bloß mit toten Schafen. Ist das nicht löblich? Erlaube mir also immer, daß ich mich dann und wann bei deiner Herde einfinden und nachfragen darf, ob dir nicht . . . « - »Spare der Worte!« sagte der Schäfer. »Du müßtest gar keine Schafe fressen, auch nicht einmal tote, wenn ich dein Feind nicht sein sollte. Ein Tier, das mir schon tote Schafe frißt, lernt leicht aus Hunger kranke Schafe für tot und gesunde für krank anzusehen. Mache auf meine Freundschaft also keine Rechnung und geh!«
»Ich muß nun schon mein Liebstes daran wenden, um zu meinem Zwecke zu gelangen!« dachte der Wolf und kam zu dem sechsten Schäfer. »Schäfer, wie gefällt dir mein Pelz?« fragte der Wolf. - »Dein Pelz?« sagte der Schäfer. »Laß sehen! Er ist schön; die Hunde müssen dich nicht oft untergehabt haben.« - »Nun, so höre, Schäfer: Ich bin alt und werde es so lange nicht mehr treiben. Füttere mich zu Tode, und ich vermache dir meinen Pelz.« - »Ei, sieh doch!« sagte der Schäfer. »Kommst du auch hinter die Schliche der alten Geizhälse? Nein, nein; dein Pelz würde mich am Ende siebenmal mehr kosten, als er wert wäre. Ist es dir aber Ernst, mir ein Geschenk zu machen, so gib ihn mir gleich jetzt.« Hiermit griff der Schäfer nach der Keule, und der Wolf floh.
»O die Unbarmherzigen!« schrie der Wolf und geriet in äußerste Wut. »So will ich auch als ihr Feind sterben, ehe mich der Hunger tötet; denn sie wollen es nicht besser!«
Er lief, brach in die Wohnungen der Schäfer ein, riß ihre Kinder nieder und ward nicht ohne große Mühe von den Schäfern erschlagen.
Da sprach der weiseste von ihnen: »Wir taten doch wohl unrecht, daß wir den alten Räuber auf das Äußerste brachten und ihm alle Mittel zur Besserung, so spät und erzwungen sie auch war, benahmen!«
Der Hund und der Wolf
Es war in einem strengen Winter. Ein Wolf hatte schon seit Tagen vom Hunger geplagt den Wald durchzogen und nach Nahrung gesucht. Jeder Bissen hätte ihn erfreuen können, selbst der Rest einer verwesenden Maus, so ausgehungert war er.
Ein mageres Hündchen lief im unvorsichtigerweise über den Weg. Es bibberte vor Furcht und Kälte. "Du kommst mir wie gerufen", freute sich der Wolf und packte den ängstlichen Dreikäsehoch beim Fell.
"Halt, lieber Wolf, nicht so unüberlegt, siehst du denn nicht, wie ausgezehrt ich bin? Du mußt dich ja vor mir ekeln"
"Quatsch keinen Unsinn, ich bin nicht wählerisch", knurrte der Wolf verärgert.
"Du bringst dich um den besten Bissen deines Lebens!" kläffte das Hündchen. "Du müßtest mich erst einmal sehen, wenn ich mich morgen von den unzähligen Köstlichkeiten des Hochzeitsmahls gemästet habe. Morgen werde ich wohlgenährt sein und strotzen vor Fett. Denn dann heiratet die Tochter meines Herrn einen steinreichen Gutsbesitzer. Speisen gibt es dort, Speisen!
Feinster Rehbraten, würziger Schinken, Kalbsnieren und Hammelkeulen, Rindsbraten und duftende Mettwürste!" Der pfiffige Köter machte dem Wolf den Mund wäßrig mit einer endlosen Aufzählung auserwählter Leckereien. "Das wäre ein Essen für dich", schloß er seine Schilderung, "und nicht meine miese Figur von heute. Komm morgen nacht auf unseren Hof, dann will ich dir dienen. Aber sei leise, mein Herr hat gute Ohren."
Der Wolf war ganz verrückt geworden von all den herrlichen Speisen, die der kleine Schlauberger ihm vorgesponnen hatte. Er ging auf den Vorschlag des Hündchens ein und ließ es laufen.
In der folgenden Nacht schlich er behutsam auf den Hof, um ein Festmahl zu halten. Der kleine Hund lag auf einem Vordach und rief: "Willkommen, lieber Wolf! Ich freue mich, daß du meine Einladung angenommen hast. Warte einen Augenblick, ich will meinem Herrn sofort Bescheid geben, damit er kommt und dich festlich bewirtet." Und er bellte aus Leibeskräften.
Sofort schlugen auch die Wachthunde an, und der Herr stürmte bald darauf aus dem Haus, um die Hunde loszulassen. Aber der Wolf war schon laut schimpfend geflüchtet
Der Esel und der Wolf
Ein Esel begegnete einem hungrigen Wolfe. "Habe Mitleid mit mir", sagte der zitternde Esel, "ich bin ein armes krankes Tier; sieh nur, was für einen Dorn ich mir in den Fuß getreten habe!"
"Wahrhaftig, du dauerst mich", versetzte der Wolf. "Und ich finde mich in meinem Gewissen verbunden, dich von deinen Schmerzen zu befreien."
Kaum ward das Wort gesagt, so ward der Esel zerrissen.
Der Wolf auf dem Todbette
Der Wolf lag in den letzten Zügen und schickte einen prüfenden Blick auf sein vergangenes Leben zurück. »Ich bin freilich ein Sünder«, sagte er; »aber doch, ich hoffe, keiner von den größten. Ich habe Böses getan; aber auch viel Gutes. Einstmals, erinnere ich mich, kam mir ein blökendes Lamm, welches sich von der Herde verirret hatte, so nahe, daß ich es gar leicht hätte würgen können; und ich tat ihm nichts. Zu eben dieser Zeit hörte ich die Spöttereien und Schmähungen eines Schafes mit der bewunderungswürdigsten Gleichgültigkeit an, ob ich schon keine schützenden Hunde zu fürchten hatte.«
»Und das alles kann ich dir bezeugen«, fiel ihm Freund Fuchs, der ihn zum Tode bereiten half, ins Wort. »Denn ich erinnere mich noch gar wohl aller Umstände dabei. Es war zu eben der Zeit, als du an dem Knochen so jämmerlich würgtest, den dir der gutherzige Kranich hernach aus dem Schlunde zog.«
Der Wolf und der Schäfer
Ein Schäfer hatte durch eine grausame Seuche seine ganze Herde verloren. Das erfuhr der Wolf und kam, seine Kondolenz abzustatten.
"Schäfer", sprach er, "ist es wahr, daß dich ein so grausames Unglück betroffen? Du bist um deine ganze Herde gekommen? Die liebe, fromme, fette Herde! Du dauerst mich, und ich möchte blutige Tränen weinen."
"Habe Dank, Meister Isegrim", versetzte der Schäfer. "Ich sehe, du hast ein sehr mitleidiges Herz."
"Das hat er auch wirklich", fügte des Schäfers Hylax hinzu, "sooft er unter dem Unglücke seines Nächsten selbst leidet."
Rotkäppchen und der böse Wolf
Rotkäppchen sitzt im Wald und pflückt Blumen. Kommt der große, böse Wolf hinter einem Baum hervor und sagt "Rotkäppchen, jetzt bist Du dran!"
"Oh, wenn ich schon sterben muss," antwortet Rotkäppchen, "habe ich dann wenigstens noch einen Wunsch frei?"
Der Wolf erwidert "Ich bin heute gut drauf, du hast sogar drei Wünsche frei. Was ist der erste?"
"Wolf, ich möchte, dass du mich zur Frau machst!" sagt das Rotkäppchen.Der Wolf legt sich also ins Zeug, macht Rotkäppchen zur Frau, wischt sich den Schweiß von der Stirn und fragt "Und was ist dein zweiter Wunsch?"
"Nochmal."Abermals gibt sich der Wolf große Mühe und fragt schließlich, schon etwas atemlos, nach dem dritten Wunsch.
"Nochmal!"Der Wolf gibt sein Letztes und bricht völlig entkräftet tot über Rotkäppchen zusammen.
Kommt ein Jäger hinter einem Baum hervor und rügt Rotkäppchen seinen Zeigefinger schüttelnd: "Rotkäppchen, das war schon der dritte große, böse Wolf diese Woche!"
HOMO HOMINI LUPUS
(Der Mensch ist des Mensch Wolf!)
... denn das schlimmste aller Raubtiere ist immer noch der Mensch ...